Was einmal geschah…………….

Eines Sommers kam der Vater einer jungen Füchsin beim überqueren der Strasse ums Leben.Die Füchsin fiel in eine unfassbare

Trauer.Vorallem in den Nächten war Ihr Schmerz durch klagendes bellen zu hören.Dies hörte natürlich auch die alte Kreuzspinne

Zauberfaden welche als Schamanin am Waldrand lebte.

Als die junge Füchsin eines Morgens mit Tränen in den Augen des Weges kam,schaute die Spinne sie mit weichem Blick an und

sagte»es ist eine gute Zeit um die Tränen zu trocknen»Die Füchsin wischte sich die Tränen aus den Augen und meinte»Ich weiss

nicht ob meine Tränen jemals trocknen,warum tut Abschied so weh?»

Die Spinne hielt inne und erwiderte»Es macht einen Unterschied ob du die Tränen weg wischst,oder beobachtest wie sie trocknen.Dies bedeutet jeder Schmerz hat ein Ende,versteh mich nicht falsch,ich weiss was mit deinem Papa passiert ist.Aber welchen Abschied meinst du?

Die Füchsin war verwirrt und schluchzte»ja mein Papa ist nicht mehr da,und wie soll das gehen mit Tränen beobachten?»

Die alte Kreuzspinne lächelte freundlich und sagte»wir treffen uns nach 4 Nächten wieder hier um den gleichen Sonnenstand.

 

Die Nächte vergingen aber nicht die Trauer der jungen Füchsin.Schau da drüben sagte die Spinne nach der 4ten Nacht.Da drüben an der Grenze zum Maisfeld in dem du dich immer mit deinem Papa aufgehalten hast.Da habe ich dir einen Tränenfänger gewoben.Setz dich in der nächsten Nacht davor und übergib diesem Netz deine Tränen.Sie werden daran haften und sich sammeln.

Am nächsten Morgen war der Tränenfänger voller Tränentropfen als die Spinne Zauberfaden erschien.

Die Sonne ging langsam auf und die Spinne flüsterte zur Füchsin» gleich triffst du deinen Papa».Aufgeregt schaute die Füchsin ins Maisfeld in der Hoffnung da käme der Papa raus.»Nein Liebes»meinte die Spinne.»Dein Papa ist in den weiten des Himmels beim 

ältesten seiner Grossväter,bei Grossvater Sonne.

 

Grossvater Sonne stieg immer höher und das Leben erwachte in Wald und Wiese.

«Schau»sagte Zauberfaden «schau runter,da liegt Mutter Erde.Sie will dass du lebst,dass du glücklich bist.Schau die Schmetterlinge,Sie fliegen für dich.Sie wollen dass du lebst ,dass du glücklich bist.Schau die Himbeere.Sie will dass du lebst,dass du glücklich bist.Schau,das rascheln der Pappel.Das ist der Wind,er will dass du lebst,dass du glücklich bist.Grossvater Sonne stieg noch höher.

 

«Schau der Tränenfänger.Er ist frei von Tränen,dein Papa hatt die Tränen getrocknet.Zusammen mit seinem ältesten Grossvater hat er deine Tränen weg geküsst und jetzt streicheln sie dir das Gesicht.

Die junge Füchsin streckte ihre Nase gen Himmel und die Trauertränen wichen den Freudetränen.Sie dankte der Spinne von Herzen für das Heilritual welches seine Wirkung bereits entfaltete.

Die junge Füchsin schöpfte Mut,Kraft und Zuversicht.So vergingen die Monde und die Füchsin wurde eine fürsorgliche Ehefrau und Mutter.Als Grenzgängerin zwischen den Welten wurde sie wie die Kreuzspinne eine fabelhafte Heilerin.

 

Jeden Morgen wenn ihr vom Vater das Gesicht gestreichelt wird dankt sie dem Leben.Im Tierreich nennt man die Füchsin nur

Morgentau.